Julien Levy wollte hinaus in die Welt: Sein Kunstgeschichtsstudium in Harvard brach er 1927 ab, um nach Paris zu reisen. Hier – im Zentrum des Surrealismus – lernte er Marcel Duchamp und Man Ray kennen. Mit der Gründung einer Galerie in New York brachte Levy den Surrealismus in die USA. Im Januar 1932 eröffnete er die landesweit erste Surrealismus-Ausstellung: „Surrealism. Paintings, Drawings and Photographs“, mit Arbeiten unter anderem von Max Ernst, Salvador Dalí und Frida Kahlo.
Seine Vorstellungen vom Surrealismus legte Julien Levy 1936 in einem Buch dar: Surrealism ist ein Standardwerk über das Denken und Schaffen der Surrealisten, in dem Definitionen des Surrealismus sowie zahlreiche Akteure und ihre Werke präsentiert werden. Neben Texten zu bildender Kunst, Poesie und Fotografie widmet er dem Kino ein eigenes Kapitel. Unter anderem enthält das Buch eine englische Übersetzung des Drehbuchs zu UN CHIEN ANDALOU – dessen US-amerikanische Uraufführung Levy am 17. November 1932 in seiner Galerie ermöglichte.
Eine ganz ähnliche Reise unternimmt die Ausstellung Bewusste Halluzinationen: Ausgehend vom Ursprungsort Paris untersucht sie die Ausbreitung des Surrealismus nach Belgien, Spanien, Großbritannien, Polen, in die Tschechoslowakei und die UdSSR, nach Asien , Lateinamerika – und in die USA, auch dank Julien Levy und seinem Buch.